Vortrag bei der Ringvorlesung Romanistik, politisch? Romanistische Perspektiven auf politische Fragen Institut für Romanistik der Universität Rostock, org. von Dr. Julia Dettke und Joris Lehnert Politische Zeitkritik im französischen Gegenwartsroman: Strategien von Literarizität heute Mittwoch, 29. Juni 2021
Überall zeigen sich Erschöpfungserscheinungen: In weniger lebenswichtigen Bereichen wie dem Literaturbetrieb wird das Papier knapp, in lebensnotwendigen Bereichen wie dem Gesundheitssystem verzehrt die Pandemie das Pflegepersonal. Es mag an dem Blick der erschöpften Individuen zu pandemischen Zeiten liegen, dass sich überall das Ende anzukündigen scheint. Viele fühlen sich erinnert an décadence und ennui der vorletzten Jahrhundertwende, andere an mementomori und vanitas im Barock.
Coordonné par Jonas Hock, Estelle Mouton-Rovira et Kai Nonnenmacher
Depuis maintenant près d’un demi-siècle, le récit s’est développé entre mise à distance des formalismes, inscription dans une mémoire longue de la littérature et maintien d’un souci réflexif. Comment la manière dont le récit contemporain fait autorité s’est-elle déplacée ou reconfigurée dans la littérature des deux premières décennies du XXIe siècle ? Comment revendique-t-il aujourd’hui sa légitimité ? Nous nous proposons d’étudier les modes d’autorisation internes au récit ; c’est-à-dire ce qui, dans les textes, contribue à construire ou à exprimer leur autorité, in statu nascendi, en lien avec leur présent.
„Or discendiam qua giù nel cieco mondo“: Welt und Szene in Dante Alighieris Commedia Vortrag am 13. Oktober 2021 in der Ringvorlesung:
theatrum mundi: das Theater als Weltmodell
organisiert von Harm den Boer und Alexander Honold, Herbst 2021, Universität Basel
Mit Calderón de la Barcas barockem Drama El gran teatro del mundo ist die wohl bis heute wirkmächtigste Ausprägung des Topos vom ‘Welt-Theater’ entstanden; sie hat in den Werken zahlreicher internationaler Autor*innen der Neuzeit und der Moderne vielfältige Spuren hinterlassen. Stücke wie Das Große Weltttheater oder auch Das Leben ein Traum (La vida es sueño) entstammten zunächst einer Tradition des geistlichen Spiels (auto sacramental), bei dem auf einer vertikal dreigeteilten Bühne eine vermeintlich stabile religiöse Heilsordnung von göttlicher Sphäre, Menschenwelt und Unterwelt in Szene gesetzt wurde. Doch zugleich thematisierte Calderón (und seine Nachfolger) mit diesem Theatermodell auch eine barocke Gesellschaftsordnung, die tief durchdrungen war von dem Bewusstsein der Vergänglichkeit und Vorläufigkeit des irdischen Lebens in sozialen Rollen.
Friedrich Balke (Ruhr-Universität Bochum): Massen regieren. Über Infrastrukturen und Kommunikationsnetzwerke gestern und heute
Donnerstag, 4. Februar 2021, 18.00 – 20.00 Uhr
Anschließend Apéro virtuell.
Ausgehend von neueren Forschungen zum sogenannten „Cloud protesting“ lotet der Vortrag im ersten Teil die Metaphorologie der Wolke für die Konzeption neuer (digitaler) und alter (analoger) Massenformierungen und ihrer Sichtbarkeitsregime aus. In der Forschung wird hervorgehoben, dass Cloud protesting-Gruppen „temporary, elusive, and action-oriented micro-organizations“ (Milan) seien. Diese Eigenschaften nehme ich zum Anlass, den von Elias Canetti beschriebenen Drang der Massen zu wachsen, auf ihre infrastrukturellen Bedingungen zu beziehen (statt dieses Merkmal zu essentialisieren). Plattformgestützte soziale Medien sind Generatoren offener Massen, denen grundsätzlich keine Grenze gesetzt ist – aber diese Offenheit steht in Bezug zu (algorithmischen) Schließungs- und Rankingoperationen.
Seminar im Wintersemester 2020/21 an der Universität Bamberg Lektüren Emmanuel Carrère, Yoga Boris Bergmann, Les Corps insurgés Eric Reinhardt, Comédies françaises Mathias Enard, Le Banquet annuel de la Confrérie des fossoyeurs Jean-Philippe Toussaint, Les émotions Sarah Chiche, Saturne Côme Martin-Karl, La réaction Serge Joncour, Nature humaine Pierre Ducrozet, Le Grand Vertige Christine de Mazières, La … Weiterlesen …
Mediävistisches Seminar im Wintersemester 2020/21 Hierarchien im Mittelalter Donnerstag, 14.00 – 16.00 Uhr, An der Universität 5, Raum U5/01.18 Organisation: Prof. Dr. Ingrid Bennewitz 12. November 2020 Dr. Cornelia Lohwasser: Grabausstattung und Grabbau im Frühmittelalter – Spiegel sozialer Rangordnung? 19. November 2020 Prof. Dr. Kai Nonnenmacher: Von antiker Wirkungspoetik zur Ständeordnung: Hierarchien in Dreistillehre und Gattungssystem. 26. … Weiterlesen …
Deutsch-Französischer Club im Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft mit Rodez wiederbelebt
Mehrere Generationen aus Bamberg waren inzwischen schon über den Schüleraustausch in Rodez, im Aveyron am Südwestrand des Zentralmassivs, sie besichtigten die Kathedrale der Bischofsstadt, kosteten vom berühmten Aligot und lernten die Gastgeber dort persönlich kennen. Auch der Deutsch-Französische Club Bamberg e.V. besteht bereits seit 1976 und hat sich über die Jahrzehnte für alle Frankreichbegeisterten der Stadt und für den Städteaustausch mit Rodez engagiert. Nach dem plötzlichen Tod der langjährigen, stets engagierten Vorsitzenden, Monika Fischer, lag der Verein seit 2017 leider im Dornröschenschlaf.
Auf Betreiben von Brigitte Riegelbauer von der Stadt Bamberg, die im Bürgermeisteramt alle Städtepartnerschaften betreut, wurde nun ein neuer Vorstand gewählt, um die Clubaktivitäten wieder aufleben zu lassen. „Die Internationalen Vereine sind ein wichtiger Partner bei der Pflege unserer Städtepartnerschaften“, bekräftigt Frau Riegelbauer. „Daher war es mir ein besonderes Anliegen, die Lücke, die sich durch den plötzlichen Tod von Frau Monika Fischer ergeben hat, wieder zu füllen. Ich bin Frau Fischer unendlich dankbar für ihr langjähriges Engagement für unsere deutsch-französische Freundschaft. Ich hoffe, die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand vertrauensvoll fortzusetzen, und gratuliere herzlich zur Wahl“.
Zur Vorlesungsreihe des Frankreichzentrums der FU Berlin „L’Actualité du nazisme“ sind nun die Vorträge online, darunter auch mein Beitrag zum Thema „Habiter des nuages dans le ciel d’Auschwitz“: Nationalsozialismus im französischen Gegenwartsroman“ https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/frankreichzentrum/Aufzeichnungen/04-Nonnenmacher-am-13-11-2019/index.html Vielen Dank an das Frankreichzentrum, vor allem die Berliner Kollegen Ulrike Schneider und Uwe Puschner für Einladung, die Video-Aufzeichnung und … Weiterlesen …
Französische Kulturwissenschaft, Italienische Kulturwissenschaft (nach Rücksprache ggf. auch Spanische Kulturwissenschaft)
Die Universität bleibt zwar vorerst geschlossen, alle bleiben zur Eindämmung der Infektionsrate zuhause, aber wir können weiterhin gemeinsam denken und wissenschaftlich arbeiten: Alle sprechen von Epidemie, Seuche, Ansteckung, vieles davon naturgemäß nur vermittelt durch Medien, und neben Deutschland zählen Teile Frankreichs, Italiens und Spaniens zu den schwer betroffenen Ländern Europas.
Orlando furioso: Rezeptionsgeschichte und Interpretationsansätze = Studi sulla ricezione e sull’interpretazione del testo = Studies on Reception History and on Textual Interpretation
Herausgegeben von Christian Rivoletti und Kai Nonnenmacher
1920–2020: französische Avantgarden und hundert Jahre ‚andere‘ Realitäten Sektion beim Frankoromanistentag September 2020, Wien Sektionsleitung: PD Dr. Angela Oster (München) / Prof. Dr. Kai Nonnenmacher (Bamberg) Do. 24. September 9.00-10.30 Uhr Einführung Wolfgang Asholt: „Hundert Jahre danach“: hat die Avantgarde noch etwas zu sagen? Patricia Oster-Stierle: Yves Bonnefoys Wege aus dem Surrealismus 11.00-12.30 Uhr Walburga … Weiterlesen …
Vom Herausgeber Pierre Schoentjes (Universiteit Gent) und dem Comité scientifique der internationalen Zeitschrift für französische Gegenwartsliteratur Fixxion wurde ich als Nachfolger von Wolfgang Asholt (Berlin/Osnabrück) mit der Januarsitzung 2020 in das Comité scientifique aufgenommen, um die Verbindung zur deutschen Romanistik weiterzuführen, für die Wolfgang Asholt seit Jahren wie kaum ein Vertreter des Faches steht, insofern kann ich nur hoffen, diesem Vorbild mit den Vorschusslorbeeren künftig gerecht werden zu können.
Herzlichen Dank für das in mich gesetzte Vertrauen!
Die französische Gegenwartsliteratur wird (wieder) hoch beachtet, allerdings unter fundamental veränderten gesellschaftlichen und künstlerischen Bedingungen im Vergleich zur klassischen Avantgarde: als mediale Intervention etwa, als autofiktionale Form von Subjektivität oder als Fiktion aussetzender Tatsachenroman. Doch die von den Avantgarden geforderte ‚andere‘ Realität im Text bleibt auch Gegenstand der französischen Gegenwart. Die Sektion nimmt das übergeordnete Thema des Frankoromanistentags 2020 „Au carrefour d’idées – Entscheidungswege“ zum Anlass, französische Avantgarden, ihre Manifeste, Proteste und Texte neu zu überdenken und die Folgen zu sichten.
Für den Sprachhistoriker ist nicht nur die tatsächliche politische Struktur des Landes von Bedeutung, sondern fast noch mehr ihr schwankender Widerschein in der Phantasie des Volkes. (Vossler, Frankreichs Kultur im Spiegel seiner Sprachentwicklung)
„Habiter des nuages dans le ciel d’Auschwitz“: Nationalsozialismus in Mathias Énards Kriegsepos „Zone“ und anderen französischen Gegenwartsromanen
Vortrag bei der Ringvorlesung des Frankreichzentrums der Freien Universität Berlin zum Thema „L’actualité du nazisme: Deutsch-Französische Perspektiven aus Kultur und Wissenschaft“