Kai Nonnenmacher, „Die Öffnung der Höhle: Pierre Michon“, Rentrée littéraire: französische Literatur der Gegenwart, 31. März 2023.
Nach einem Vierteljahrhundert veröffentlicht Pierre Michon auf Basis des viel gelobten Textes „La Grande Beune“ 2023 nun ein Diptychon, den Roman „Les deux Beune“, mit einem zweiten Teil des obsessiven Begehrens eines jungen Lehrers in einer Welt vorzeitlicher Höhlen der Dordogne.
Michons knappes Werk widersetzt sich der Analyse und dem Kommentar, wie der Aal den Händen des Fischers entgleitet, bemerkte Thierry Clermont in seiner Rezension der verdoppelten Fassung. 9 Und es handle sich eben nicht um eine Fortsetzung, so Clermont, sondern um eine Spiegelung des ersten Teils, der im September 1961 spielte. Die namenlose Hauptfigur aus La Grande Beune, der junge Lehrer auf seiner erotischen Jagd, erhält im zweiten Teil nun im Februar/März 1962 des Folgejahres den Namen Pierre, mag sein, wegen der fundamentalen Bezüge zu Steinen im ersten Teil, aber natürlich ist der 1945 geborene Pierre (Michon) Anfang der 1960er Jahre ungefähr so alt wie seine Romanfigur.
In gewisser Weise schafft es Michon, die Jagd abzuschließen, ohne ihr das Atmosphärische des Obsessiven und des Rätselhaft-Dunklen zu nehmen.