Dante Alighieri, Paradiso XI

Der Beitrag Kai Nonnenmacher, „Dante AIighieri, Paradiso XI“ ist zur Publikation vorgesehen in der Zeitschrift Wissenschaft und Weisheit: franziskanische Studien zu Theologie, Philosophie und Geschichte.

Inhalt

Heilige – Prediger – Inquisitoren. Dominikaner und Franziskaner in der mittelalterlichen Gesellschaft

Ringvorlesung des Forums Mittelalter der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Themenverbund „Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne“, Sommersemester 2016, Mi, 14-16 Uhr, H 2

Vorlesungen

Prof. Dr. Klaus Unterburger (Historische Theologie)
Dominikus und Franziskus. Ideale, Konflikte, Wirkung zweier unterschiedlicher „Ordensgründer“

Prof. Dr. Jörg Oberste (Mittelalterliche Geschichte)
Werkstatt für Dominikus und Franziskus? Die Reform der Seelsorge an der Universität Paris im 12. Jahrhundert

Prof. Dr. Edith Feistner (Ältere deutsche Literatur)
Laienfrömmigkeitsbewegung und Ordensgründerlegenden in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts: das Beispiel der Vita prima Sancti Francisci des Thomas von Celano und ihrer volkssprachlichen Bearbeitung durch Lamprecht von Regensburg

Dr. Susanne Ehrich (Ältere deutsche Literatur)
Viri spirituales. Dominikaner und Franziskaner in mittelalterlichen Endzeitentwürfen

PD Dr. Kai Nonnenmacher (Romanische Literatur)
Dante AIighieri, Paradiso XI

Prof. Dr. Harald Buchinger (Liturgiewissenschaft)
Bettelordensliturgien im Vergleich

Prof. Dr. Wolfgang Schöller (Kunstgeschichte)
Bettelordensarchitektur im Kontext

Prof. Dr. Rolf Schönberger (Geschichte der Philosophie)
Dominikaner und Franziskaner als Magistri/Albertus Magnus

Prof. Dr. Jörg Oberste (Mittelalterliche Geschichte)
Ketzer und Konsorten. Mittelalterliche Personengruppen im Visier der Inquisition

Prof. Dr. Christian Leitmeir (Musikwissenschaft/University of Oxford/UK)
Verbotene Früchte? Die „Mehrstimmigkeitsfeindlichkeit“ der mittelalterlichen Dominikaner

P. Elias H. Füllenbach 0P (Institut zur Erforschung der Geschichte des Dominikanerordens im deutschen Sprachraum, Köln)
Entwicklung des Dominikanerordens in Deutschland

Dr. Artur Dirmeier (Archiv der Katharinenspitalstiftung)
Bettelorden und städtische Gesellschaft in Regensburg

http://www.forum-mittelalter.de

Zum Thema

2016 feiert der Dominikanerorden weltweit sein 800. Ordensjubiläum, das auch die Stadt Regensburg im Rahmen ihres Jahresthemas „Stadtgestaltung“ in den Blickpunkt rücken will. Eine vom Diözesanmuseum Regensburg und der Dominikanerprovinz Teutonia veranstaltete Ausstellung mit dem Titel „Mehr als Schwarz & Weiß. 800 Jahre Dominikanerorden“ wird unter anderem das Wirken der Dominikaner in Regensburg von 1300 bis heute beleuchten (10.5.-15.8.2016, ehem. Dominikanerkloster St. Blasius). Nicht nur die Dominikaner, auch die in einem Zuge mit den Predigerbrüdern genannten Franziskaner haben die mittelalterliche Gesellschaft, vor allem die aufstrebenden Städte des 13. Jahrhunderts, ganz entscheidend geprägt. Dabei wirkten die neuen Orden und das städtische Umfeld wechselseitig aufeinander ein. Auf die zunehmend ökonomisierten Lebenszusammenhänge antworteten beide Bettelorden mit neuen Formen der Seelsorge, sprachen das städtische Publikum durch ihre Predigten direkt an und schrieben sich topographisch mit ihren mächtigen Kirchenbauten tief in das Stadtbild ein. Aus dem Ideal eines am Evangelium ausgerichteten Lebens, wie es Franziskus von Assisi verkörperte, entwickelten sich neue Heiligkeitstypen, die vor allem die Laienfrömmigkeit veränderten und intensivierten. Andererseits war für die religiöse Identität der Mendikanten aber auch eine deutliche Abgrenzung gegenüber Häretikern und Andersgläubigen kennzeichnend. So sahen die als „Hunde des Herrn“ bezeichneten Dominikaner ihren Ordenszweck dezidiert in der Ketzerbekämpfung und arbeiteten besonders zahlreich im Dienst der päpstlichen Inquisition.

Die Ringvorlesung des Forums Mittelalter möchte das Jubiläumsjahr des Dominikanerordens mit 12 interdisziplinären Vorträgen zu den mittelalterlichen Bettelorden flankieren. Dabei werden Vertreterinnen und Vertreter der mediävistischen Fächer der Universität Regensburg und internationale Gastreferenten ein facettenreiches Bild der Entstehungsbedingungen, der rasanten Ausbreitung und des religiösen, literarischen und kulturellen Wirkens der Dominikaner und Franziskaner in der mittelalterlichen Welt entwerfen. Neben historischen Kernthemen wie der Reform der Seelsorge und der dominikanischen Inquisition werden auch theologische Fragestellungen (Heiligkeitskonzepte und Bettelordensliturgien), kunsthistorische und musikwissenschaftliche Aspekte (Bettelordensarchitektur und Musik im Dominikanerorden), literaturwissenschaftliche Quellen (Ordensgründerlegenden und Visionsliteratur der  Mendikanten) und philosophiegeschichtliche Zusammenhänge (Dominikaner und Franziskaner als magistri) thematisiert.

Ill.: Fra Angelico, Dominikus, Freskenzyklus im Dominikanerkloster San Marco in Florenz, Szene: Verspottung Christi, Detail: Hl. Dominikus, circa 1437-1446